Was ist das GIZ-Nord?
Seit dem 1. Januar 1996 führen wir 24 Stunden am Tag telefonische Beratung bei Vergiftungs- bzw. Verdachtsfällen für die Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein durch.
Wer wird beraten?
Wir beraten im 24-Stunden-Dienst Privatpersonen, Ärztinnen und Ärzte in Krankenhäusern, im Notdienst und in Praxen, Rettungsleitstellen sowie Behörden (Polizei, JVA, Zoll) und soziale Institutionen (Schulen, Kindergärten, Altenheime).
Wer ist das GIZ-Nord?
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Geleitet wird das GIZ-Nord von Professor Dr. Andreas Schaper (Facharzt für Chirurgie und Klinischer Toxikologe GfKT) und Dr. Martin Ebbecke (Facharzt für Innere Medizin, Klinischer Toxikologe GfKT).
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Die Beratung wird durchgeführt von einem Team von Ärztinnen und Ärzten mit unterschiedlichen Ausrichtungen (Innere Medizin, Chirurgie/Intensivmedizin, Arbeitsmedizin, Anästhesiologie, Pharmakologie/Toxikologie), Krankenpfleger*innen und einem Chemiker.
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Das GIZ-Nord ist in das Pharmakologisch-toxikologische Servicezentrum (PTS) der Universitätsmedizin Göttingen - gemeinsam mit dem Toxikologischen Labor (Rechtsmedizinisches Labor für forensisch-toxikologische Analytik und klinisch-toxikologisches Labor) - integriert.
Wie wird beraten?
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Für unsere Beratung stehen uns eine große Anzahl interner und externer toxikologischer, chemischer und pharmakologischer/pharmazeutischer Datenbanken sowie eine umfangreiche Fachbibliothek zur Verfügung.
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Dies erlaubt uns, auch seltene Stoffe oder ausländische Medikamente bzw. Produkte zu identifizieren, toxikologisch zu klassifizieren und entsprechende Therapievorschläge zu machen.
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Die Beratung erfolgt telefonisch, in Einzelfällen werden auch schriftliche Anfragen bearbeitet.
Warum wurde das GIZ-Nord gegründet?
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Die Bundesländer sind verpflichtet, Beratungsstellen einzurichten, deren Aufgabe neben der Einzelberatung auch darin besteht, Daten über Vergiftungen zu sammeln, auszuwerten und ggf. präventive Maßnahmen zu empfehlen (ChemG §16e).
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In einem Kooperationsmodell haben die 4 nordwest-deutschen Bundesländer die Gründung des GIZ-Nord beschlossen.
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Die bisherigen Giftberatungsstellen in Braunschweig, Bremen, Göttingen (Kinderklinik), Hamburg, Kiel und Papenburg wurden zum 31.12.95 geschlossen.
In welchen Fällen wird beraten?
Wir beraten vorwiegend bei akuten Vergiftungen mit:
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Medikamenten
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Haushaltsprodukten
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Chemikalien
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Schädlingsbekämpfungsmitteln
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Giftpflanzen
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Pilzen
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Gifttieren
Dienstleistungen des GIZ-Nord
- Aufgaben nach §16e (3) Chemikaliengesetz
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Von den norddeutschen Trägerländern ernanntes Beratungszentrum für Vergiftungsnotfälle mit Verbraucherprodukten und gewerblichen Chemikalien
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Hilfeleistung bei stoffbezogenen Erkrankungen durch Beratung
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Auswertung von Erkenntnissen zu gesundheitlichen Auswirkungen gefährlicher Stoffe oder gefährlicher Gemische
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Auskünfte zur geschätzten Gesundheitsgefährdung, klinischen Beurteilung, toxikologischen Analytik, Therapieempfehlungen und Prognose
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- Aufgaben nach §5d der Verordnung über kosmetische Mittel
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Auf Anfrage Berichterstattung gegenüber dem Bundesamt für Verbraucherschutz zu stoffbezogenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch kosmetische Mittel
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Pharmakovigilanz
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Beratung bei akuten Intoxikationen mit Medikamenten und unerwünschten Wirkungen
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Sammeln und Auswerten von Erkenntnissen über gesundheitliche Auswirkungen von medikamentösen Überdosierungen
Toxikovigilanz
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Beratung bei Intoxikationen mit Lebensmitteln, Tabakerzeugnissen, Kosmetika und sonstigen Bedarfsgegenständen sowie Drogen, Pflanzen, Pilzen und Gifttieren
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Sammeln und Auswerten von Erkenntnissen über gesundheitliche Auswirkungen von Intoxikationen mit o.g. Giften
Prävention
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Bearbeitung prophylaktischer Anfragen aus der Bevölkerung (ohne Kontakt zu Giften)
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Schulungen von Eltern und Kindergärten sowie medizinischem Personal
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Aufklärung über die öffentlichen Medien zu Vergiftungsrisiken, Präventionsmöglichkeiten und richtiges Verhalten im Vergiftungsfall
Gutachten
- Toxikologische Gutachten für Gerichte
Ausbildung, Fortbildung, Weiterbildung
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Studentische Lehre (Chemie, Humanmedizin, Agrarwissenschaften)
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Weiterbildungskurse für medizinisches Personal
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Weiterbildung zum Fachberater/in Humantoxikologie GfKT, Klinischem Toxikologen GfKT und Humantoxikologen GfKT